Beitrag aus der Zeitung
veröffentlich in der b-Zeitung
Wenn Medikamente Nährstoffe rauben – Was Sie unbedingt wissen sollten
In vielen Hausapotheken sammeln sich über die Jahre zahlreiche Medikamente, Blutdrucksenker, Cholesterinsenker, Schmerzmittel, Medikamente gegen Sodbrennen oder Diabetes, um nur einige Beispiele zu nennen. Für diese Arzneimittel gibt es sicher eine berechtigte medizinische Indikation. Doch so sinnvoll Medikamente sein können, so wichtig ist auch ein kritischer Blick: Müssen sie wirklich dauerhaft genommen werden? Kann durch eine Veränderung des Lebensstils, z. B. mehr Bewegung, gesunde Ernährung oder Stressabbau, vielleicht sogar darauf verzichtet oder die Dosis reduziert werden? Können möglicherweise schulmedizinische Präparate durch naturheilkundliche ersetzt werden?
Ein Aspekt wird häufig übersehen: Viele der gängigen Medikamente beeinflussen den Stoffwechsel, indem sie dem Körper bei längerfristiger Einnahme wichtige Vitamine oder Mineralstoffe entziehen. Diese „Nährstoffräuber“ können, wenn die Speicher nicht regelmäßig überprüft und ergänzt werden, zu Mangelerscheinungen führen, die sich im Verlauf ungünstig auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken.
Mit einigen gängigen Beispielen möchte ich Sie gern vertraut machen:
1. Metformin (Basismedikation bei Typ-2-Diabetes)
- Nährstoffverlust: Vitamin B12, Folsäure
- Folgen: Müdigkeit, Nervenschmerzen, Gedächtnisstörungen
- Empfehlung: Regelmäßige Laborkontrollen, Substitution
2. Magensäureblocker (Protonenpumpenhemmer, z. B. Pantoprazol, Omeprazol)
- Nährstoffverlust: Magnesium, Calcium, Eisen, Vitamin B12
- Folgen: Muskelschwäche, Nervenschmerzen, Osteoporose-Risiko, Blutarmut, Gedächtnisstörungen
- Empfehlung: regelmäßige Laborkontrollen, möglichst nur kurzfristige Anwendung, Anpassung der Ernährung, alternativ Luvos Heilerde
3. Diuretika (Entwässerungstabletten, z. B. Torasemid, Chlortalidon)
- Nährstoffverlust: Kalium, Magnesium, Natrium, Zink
- Folgen: Muskelkrämpfe, Herzrhythmusstörungen, Immunschwäche, Wundheilungsstörungen, Gedächtnisstörungen
- Empfehlung: regelmäßige Laborkontrollen, Substitution
4. ACE-Hemmer/Sartane (Blutdrucksenker, z. B. Ramipril, Candesartan)
- Nährstoffverlust: Zink
- Folgen: Immunschwäche, Wundheilungsstörungen
- Empfehlung: regelmäßige Laborkontrollen, Substitution
5. Statine (Cholesterinsenker)
- Nährstoffverlust: Coenzym Q10
- Folgen: Muskelschmerzen, Energielosigkeit
- Empfehlung: regelmäßige Laborkontrollen, Substitution
6. Hormonelle Verhütung (Pille)
- Nährstoffverlust: Folsäure, Vitamin B6, B12, Magnesium, Zink
- Folgen: Stimmungsschwankungen, Erschöpfung
- Empfehlung: regelmäßige Laborkontrollen, Substitution
7. Laxantien (Abführmittel)
- Nährstoffverlust: Kalium, Natrium, Magnesium
- Folgen: Müdigkeit, Muskelschwäche, Herzrhythmusstörungen, Gedächtnisstörungen
- Empfehlung: möglichst Verzicht und natürliche Darmregulation, sonst Laborkontrollen, Substitution
Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, sind gezielte Laborkontrollen sehr sinnvoll. So lassen sich Mängel frühzeitig aufdecken und unkompliziert beheben, sprechen Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt bitte darauf an.
Mein Appell zum Schluss: Medikamente sind wichtig und gleichzeitig lohnt es sich, die Einnahme situationsabhängig immer wieder zu hinterfragen. Je weniger Arzneimittel Sie brauchen, desto besser lernt Ihr Körper selbst mit den alltäglichen Herausforderungen umgehen. Ein gesunder Lebensstil ist in vielen Fällen der optimale Schutz vor chronischen Erkrankungen und spart nicht nur Medikamente, sondern auch Nebenwirkungen und Folgeschäden. Auch die Naturheilkunde bietet vielfältige Alternativen, wie beispielsweise den Aderlass bei Bluthochdruck, Heilerde statt Magenschoner oder Fasten bei Diabetes mellitus.
Bleiben Sie aufmerksam und behalten Sie Ihre Mikronährstoffe im Blick.
zurück zur Beiragsübersicht